Rilievi, 1996

Arte a Peccioli, 1996
Das erste Mal, dass Umberto Cavenago ein Werk im Auftrag der Gemeinde Peccioli entwarf, war 1996. In diesem Jahr realisierte er im Rahmen der Initiative "Kunst in Peccioli" das pemanente Werk Rilievi im Ortsteil Montecchio. Das Werk besteht aus einer Reihe von achteckigen Bronzeelementen, die am Fuße der Hauptstraße des Dorfes an präzisen Positionen aufgestellt wurden, die sich aus der Vermessung durch ein Team von Geologen und Geobiologen ergaben. Die von der Künstlerin mit der Durchführung der Geländeuntersuchung beauftragten Techniker hatten die Aufgabe, das "Hartmann-Netz" zu vermessen: ein System von Linien, die ein quadratisch-maschiges Raster bilden, dessen Schnittpunkte "Strahlenknoten" genannt werden. Wie im Feng Shui, einer alten geomantischen Kunst, gibt die Geobiologie den Anstoß, die Ausrichtung von Gegenständen in den eigenen vier Wänden neu zu ordnen.
Antonella Soldaini, 2020

Hartmanns Hemd
Die Vermessung des "Hartmann-Netzes" bot Cavenago die Möglichkeit, die strahlenförmigen Knotenpunkte entlang der Dorfstraße zu lokalisieren, um sie mit in den Bürgersteig eingelassenen Bronzeschildern zu markieren, die den Bewohnern der Häuser entlang der Via della chiesa di Montecchio dank ihrer Verlegepunkte die mögliche Fortsetzung des Hartmann-Netzes im Inneren der Häuser anzeigten. Das Wissen um den orthogonalen Aufbau des Netzes dank der Vermessung auf der Straße wurde so zu einer Anregung für eine mögliche Neupositionierung des Mobiliars in den verschiedenen Räumen der Wohnung, wie z. B. die Ausrichtung des Bettes. Die von Cavenago in Montecchio gewählte operative Strategie zielte darauf ab, die Sichtbarkeit der künstlerischen Geste auf ein Minimum zu reduzieren und stattdessen etwas bereits Vorhandenes und Gestaltetes hervorzuheben.
Antonella Soldaini, 2020
Das Denkmal
Es waren die Jahre, in denen sich der Künstler mit dem Konzept des Denkmals auseinandersetzte, dessen Axiome er durch seine Installationen untergraben und die Veraltetheit und Unzulänglichkeit seiner Bedeutung hervorheben wollte: Leon (1996) und das neuere Leopoldo (2019) sind Werke, die auf ironische und subtile Weise Werte wie Patriotismus und Heldentum berühren, die seit jeher mit dem Konzept der Feier in öffentlichen Werken verbunden sind. Der offensichtlichen statischen und unbeweglichen Natur des Denkmals auf einem Sockel stellt Cavenago die Suggestion einer feierlichen Verschiebung gegenüber.
Antonella Soldaini, 2020
Überall, aber unsichtbar
Das Werk von Umberto Cavenago (der Italien 1996 auf der Biennale von São Paulo vertrat) in Montecchio mag dem aufmerksamen Auge völlig entgehen. Man wird vergeblich nach monumentalen Formen, offensichtlicher Architektur oder ostentativen Epiphanien dieser Präsenz suchen, die sich stattdessen auf subtile, fast zerebrale Weise in den städtischen Kontext einzufügen weiß. Das Werk ist in der Tat überall, aber fast unsichtbar. Das Pflaster von Montecchio ist mit achteckigen Bronzefliesen übersät. Ihre Anordnung ist nicht zufällig, sondern folgt einem bestimmten Muster. Dieses Muster bildet ein Raster, ein Netz, an dessen Kreuzungspunkten die Reliefs angebracht sind. So wird eine Art Magnetfeld visualisiert, ein unsichtbares, weitmaschiges Netz, das eine stille Energieladung birgt. An diesen Knotenpunkten akkumuliert die Stadt ihre Kraft. Der Saft der alltäglichen Geschichten und Gesten...
Lorenzo Fusi

Rilievi, 1996

Arte a Peccioli, 1996
Das erste Mal, dass Umberto Cavenago ein Werk im Auftrag der Gemeinde Peccioli entwarf, war 1996. In diesem Jahr realisierte er im Rahmen der Initiative "Kunst in Peccioli" das pemanente Werk Rilievi im Ortsteil Montecchio. Das Werk besteht aus einer Reihe von achteckigen Bronzeelementen, die am Fuße der Hauptstraße des Dorfes an präzisen Positionen aufgestellt wurden, die sich aus der Vermessung durch ein Team von Geologen und Geobiologen ergaben. Die von der Künstlerin mit der Durchführung der Geländeuntersuchung beauftragten Techniker hatten die Aufgabe, das "Hartmann-Netz" zu vermessen: ein System von Linien, die ein quadratisch-maschiges Raster bilden, dessen Schnittpunkte "Strahlenknoten" genannt werden. Wie im Feng Shui, einer alten geomantischen Kunst, gibt die Geobiologie den Anstoß, die Ausrichtung von Gegenständen in den eigenen vier Wänden neu zu ordnen.
Antonella Soldaini, 2020

Hartmanns Hemd
Die Vermessung des "Hartmann-Netzes" bot Cavenago die Möglichkeit, die strahlenförmigen Knotenpunkte entlang der Dorfstraße zu lokalisieren, um sie mit in den Bürgersteig eingelassenen Bronzeschildern zu markieren, die den Bewohnern der Häuser entlang der Via della chiesa di Montecchio dank ihrer Verlegepunkte die mögliche Fortsetzung des Hartmann-Netzes im Inneren der Häuser anzeigten. Das Wissen um den orthogonalen Aufbau des Netzes dank der Vermessung auf der Straße wurde so zu einer Anregung für eine mögliche Neupositionierung des Mobiliars in den verschiedenen Räumen der Wohnung, wie z. B. die Ausrichtung des Bettes. Die von Cavenago in Montecchio gewählte operative Strategie zielte darauf ab, die Sichtbarkeit der künstlerischen Geste auf ein Minimum zu reduzieren und stattdessen etwas bereits Vorhandenes und Gestaltetes hervorzuheben.
Antonella Soldaini, 2020
Das Denkmal
Es waren die Jahre, in denen sich der Künstler mit dem Konzept des Denkmals auseinandersetzte, dessen Axiome er durch seine Installationen untergraben und die Veraltetheit und Unzulänglichkeit seiner Bedeutung hervorheben wollte: Leon (1996) und das neuere Leopoldo (2019) sind Werke, die auf ironische und subtile Weise Werte wie Patriotismus und Heldentum berühren, die seit jeher mit dem Konzept der Feier in öffentlichen Werken verbunden sind. Der offensichtlichen statischen und unbeweglichen Natur des Denkmals auf einem Sockel stellt Cavenago die Suggestion einer feierlichen Verschiebung gegenüber.
Antonella Soldaini, 2020
Überall, aber unsichtbar
Das Werk von Umberto Cavenago (der Italien 1996 auf der Biennale von São Paulo vertrat) in Montecchio mag dem aufmerksamen Auge völlig entgehen. Man wird vergeblich nach monumentalen Formen, offensichtlicher Architektur oder ostentativen Epiphanien dieser Präsenz suchen, die sich stattdessen auf subtile, fast zerebrale Weise in den städtischen Kontext einzufügen weiß. Das Werk ist in der Tat überall, aber fast unsichtbar. Das Pflaster von Montecchio ist mit achteckigen Bronzefliesen übersät. Ihre Anordnung ist nicht zufällig, sondern folgt einem bestimmten Muster. Dieses Muster bildet ein Raster, ein Netz, an dessen Kreuzungspunkten die Reliefs angebracht sind. So wird eine Art Magnetfeld visualisiert, ein unsichtbares, weitmaschiges Netz, das eine stille Energieladung birgt. An diesen Knotenpunkten akkumuliert die Stadt ihre Kraft. Der Saft der alltäglichen Geschichten und Gesten...
Lorenzo Fusi

Dettaglio del segnale, 1996

Photo © Davide Cortassa

Via della Chiesa Montecchio, Peccioli

Dettaglio del segnale, 1996

Dettaglio del segnale, 1996

ill. in
Contatto, Cantiere Peccioli: arte pubblica e progetto urbano, Gli Ori, Pistoia 2003